Gelbbauchunke – Der Star im Steinbruch Blauberg

Fahrzeuge, Lärm und staubiges Gelände: Warum fühlen sich die Unken gerade im Steinbruch am Wohlsten?

 Natur und Umwelt
Gelbbauchunken im Steinbruch Blauberg.

In Kooperation mit dem LBV ist der Steinbruch Blauberg zum idealen Lebensraum für hunderte Gelbbauchunken geworden. Selbst Fernsehen, Radio und Tageszeitung interessierten sich schon für das Vorkommen. Kein Wunder, denn die Population ist vermutlich die größte im Landkreis und darüber hinaus. An einem Abend zählten die Naturschützer des LBV (Landesbund für Vogelschutz) rund 260 Tiere. Heimisch ist dort wohl ein Vielfaches.

Zuhause sind die nur ein paar Zentimeter großen Amphibien in den etwa 20 Gewässern und Tümpeln im sogenannten Tiefenbruch. Größere Granitblöcke rund um die Reservate verhindern, dass nicht doch einmal versehentlich großes Gerät das Zuhause der Gelbbauchunke durchquert.

Gut geschützte Pfützen und Tümpel für die Gelbbauchunke vor dem Asphaltmischwerk im Steinbruch Blauberg.
Eine der im Steinbruch Blauberg heimischen Gelbbauchunken aus der Nähe.

Die bedrohte Tierart steht europaweit auf der roten Liste. Um Lebensräume für sie zu schaffen und zu erhalten, werden die Abbaustellen und Arbeiten im Steinbruch strategisch geplant. Muss eines der 14 ortsveränderlichen Gewässer für eine neue Abbaustelle weichen, werden während der Winterstarre der Tiere neue Rückzugsorte geschaffen.

Für die gelbbauchige Unke ist der Gewässerumzug keine große Sache. Ihr natürlicher Lebensraum sind Flussauen. Doch weil es kaum mehr dynamische Gewässer gibt, die stetig neuen Pfützen im Kiesbett entstehen lassen, ging ihre Population extrem zurück. Dass sie sich gerade in aktiven Steinbrüchen wohlfühlen, ist nicht verwunderlich, denn durch die Abbauarbeiten werden immer wieder neue Wasserstellen geschaffen. Diese wurden nummeriert und in eine eigens erstellte Gewässerkarte eingetragen. Das soll die gemeinsamen Planungen mit dem LBV vereinfachen und Natur und Abbau noch besser in Einklang bringen.

Eine Gelbbauchunke schwimmt in einem Tümpel im Steinbruch Blauberg.
Zählung der Gelbbauchunken-Population im Steinbruch Blauberg.

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