Teststrecke autonomes Fahren, Flughafen München

2022

Teststrecke autonomes Fahren Flughafen München: Fertiger und Walze bei Asphaltierungsarbeiten
Portrait Michael Eisenreich, Geschäftsführer Rädlinger Asphaltbau GmbH und Rädlinger Blauberg GmbH
Michael Eisenreich

Geschäftsführer Rädlinger Asphaltbau GmbH und Rädlinger Blauberg GmbH

Freie Bahn für autonomes Fahren: JR asphaltiert 53 000 Quadratmeter Teststrecke am Flughafen München. Das entspricht in etwa der Größe von sieben Fußballfeldern.

Argo AI, eines der weltweit führenden Technologieunternehmen im Bereich des autonomen Fahrens, testet am Münchner Flughafen künftig Fahrzeuge ohne Fahrer. Die dafür vorgesehene Teststrecke besteht aus einem rechteckigen Areal und einer Umfahrung.

Strecke darf maximal 1 bis 0,8 % Querneigung haben

Im Gegensatz zu „normalen“ Straßen, die eine Querneigung von mindestens 2,5 % aufweisen, ist die Teststrecke weitaus weniger geneigt – höchstens 1 bis 0,8 %. Die Strecke muss nicht nur möglichst übergangs- und muldenlos sein, auch Regenwasser soll trotz der geringen Neigung in die Versickerungsflächen ablaufen, damit sich das Wasser nicht auf der Straße staut.

Teststrecke autonomes Fahren Flughafen München: Fertiger bei Asphaltarbeiten
Teststrecke autonomes Fahren Flughafen München: Drei Walzen bei Asphaltierung

Asphaltarbeiten erfordern höchste Präzision und perfektes Timing

Neben Asphaltfertigern sind verschiedene JR Experten im Einsatz, die die Arbeiten mit höchster Genauigkeit verrichten. LKWs fahren hinter den Fertigern her und versorgen sie mit Asphalt. Damit die Neigung der Strecke am Ende stimmt, muss sie laufend im Blick behalten werden. Ein Laborant kontrolliert die Verdichtung, weitere Arbeiter begleiten den Asphaltfertiger, prüfen mittels Wasserwaagen die Neigung der Fahrbahn bis ins kleinste Detail und bessern gegebenenfalls nach. 

Gefälle-Test stellt Asphaltfläche auf die Probe

Gummirad- und Glattmantelwalzen stellen sicher, dass weder Grad noch Spalt zwischen den einzelnen Asphaltbahnen bleiben. Dabei kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Die Walzen müssen bei noch heißem Asphalt rollen, denn ist er zu kalt, bindet er nicht mehr ordentlich. Bei den Walzarbeiten wird außerdem Split in die Oberfläche eingearbeitet, damit die autonomen Fahrzeuge später bremsen können. Ansonsten wäre die Fahrbahn spiegelglatt. Am Ende der Bauarbeiten füllt Polier Richard Fritz eine Gießkanne mit Wasser und macht den Gefälle-Test. So sieht er, ob das Wasser ordnungsgemäß abläuft.