Ein Brutfloß für den Satzdorfer See

Schwimmende Holzkonstruktion als neue Brutmöglichkeit für Vögel am See.

 Natur und Umwelt
Brutfloß auf dem Satzdorfer See.

Rund 160 Vogelarten, vornehmlich zur Zugzeit im Herbst, konnten bisher am und rund um den See beobachtet werden. Die Lage in der überregional bedeutsamen Regen- und Chambtalaue macht das renaturierte Naturparadies für den Vogelzug interessant. Vornehmlich „Taucher“ wie Tafel- und Reiherente oder auch Gänsesäger, Schellente und sogar so seltene Arten wie Pracht- und Sterntaucher aus dem Norden Europas konnten hier schon entdeckt werden. Die flachen Ufersäume sind interessant und wichtig für nahrungssuchende Watvögel. Bruchwasserläufer, Flussufer­läufer oder der nur spatzengroße Flussregenpfeifer können hier alljährlich als Gäste kartiert werden.

Für Brutvögel ist der See derzeit von untergeordneter Bedeutung. Von den Schwimmvögeln brütet nur die Stockente regelmäßig. In der Vergangenheit haben aber auch schon Haubentaucher, Blässhuhn, Höckerschwan oder das Grünfüßige Teichhuhn Brutversuche unternommen. In den im Uferbereich angebrachten Nistkästen sind es vor allem bekannte Singvogelarten wie Kohlmeise, Blaumeise oder Feldsperling, die hier ihre Jungen großziehen. Besonders auffallend am Satzdorfer See sind oft größere Trupps an Lachmöwen, die in der näheren Umgebung brüten, Kormorane oder in den letzten Jahren vermehrt auch die Silberreiher. Für den Naturfreund erfreulich sind auch Bruten von Eisvogel, Reiherente, Haubentaucher oder Graugans im näheren Umfeld des Sees.

Jungerfernfahrt für das Brutfloß

Zu Wasser lassen des Brutfloß am Ufer des Satzdorfer Sees.
Ankunft des Brutfloß am Satzdorfer See auf einem Lastwagen.
Das Brutfloß auf dem Weg in die Mitte des Satzdorfer Sees.
Petra Rädlinger und ihre Helfer sind zufrieden mit der Platzierung des Brutfloß auf dem Satzdorfer See.

Um die Brutmöglichkeiten für seltene Vogelarten zu erweitern, setzte Rädlinger ein Brutfloß in den See. Zwei­einhalb auf sechs Meter ist die Holzkonstruktion groß, die nach den genauen Vorgaben eines Spezialisten für Brutfloße gebaut wurde. Als Schwimmkörper dienen Styrodur-Platten, die von einer beständigen Alu-Rahmen­konstruktion umschlossen sind. Damit das Brutfloß den natürlichen Bruträumen der Vögel so nah wie möglich kommt, wurde auf der Holzplattform Kies in unterschiedlicher Körnung aufgeschüttet. Die ausgehölten Baum­stämme und umgedrehten Dachziegel nützen als Unterstand und Schutz.

Eine Brutort für die Fluss-Seeschwalbe?

Angedacht ist die „Wohnstätte“ speziell für die Fluss-Seeschwalbe, da ungestörte Nistplätze für diese Art nur noch selten zu finden sind. Durch die Nähe zu den Flüssen Chamb und Regen, welche die Fluss-Seeschwalbe zur Nahrungssuche nutzt, könnte sie dort ein neues Zuhause finden. Aber auch möwenartige Vögel, wie etwa die Lachmöwe, aber auch die in Bayern noch selten vorkommende Mittelmeermöwe könnten die Insel als Brutstelle anvisieren. Damit die Vögel ruhig brüten können wurde das Brutfloß in angemessenem Abstand zum Ufer angebracht. Wer von dort aus auf Beobachtungsstation gehen möchte, kann dies mit einem Besuch von Rädlinger’s Natur- und Freizeitpfad verbinden.

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