Eisenbahnüberführung Ausbach und Eggersham

2018

Josef Rädlinger Mitarbeiter mit Baumaschinen beim Bau der Eisenbahnüberführung bei Pocking
Portrait Thomas Jobst, Abteilungsleiter Bahnbau, Josef Rädlinger Bauunternehmen GmbH
Thomas Jobst

Abteilungsleiter Bahnbau

Neue Eisenbahnüberführungen für die Südostbayernbahn.

Immer mehr Menschen pendeln und verreisen mit dem Zug. Um die Fahrgäste sicher ans Ziel zu bringen, werden veraltete Streckenabschnitte saniert. Auf der Strecke zwischen Passau und Neumarkt St. Veit im Abschnitt zwischen Pocking und Karpfham auf Höhe von Kilometer 36,610 und Kilometer 36,759 wurden deswegen nun zwei Eisenbahnüberführungen erneuert.

Damit der Bahnverkehr der Südostbayernbahn so wenig wie möglich beeinträchtigt wird, wurde die Strecke vom 26. Oktober 2019, ab 1 Uhr nachts, bis 1. November 2019, 6 Uhr morgens, komplett gesperrt. Bis dahin mussten sämtliche Arbeiten erledigt sein, damit die Züge früh morgens wieder rollen konnten.

So wurden im Vorfeld bei der Baumaßnahme etwa 2200 Kubikmeter Oberboden abgetragen und 2800 Kubikmeter Baustraßen hergestellt. Um die Standsicherheit der neuen Brücken zu gewährleisten, wurden rund 570 Kubikmeter Boden unter den Brücken ausgetauscht. Damit die Fertigteile und Winkelstützwände aus Stahlbeton eingehoben werden konnten, mussten große Autokräne anrücken. Zwei Autokräne mit sieben beziehungsweise acht Achsen mussten die Teile mit bis zu 45 Tonnen einheben. Bei der Eisenbahnüberführung „Eggersham“ wurden fünf Fertigteile und vier Winkelstützwände aus Stahlbeton eingesetzt. Für den Abbruch des bestehenden Brückenbauwerks wurden fast 40 Meter Gleis und 65 Stück Schwellen zurückgebaut. Bei der Eisenbahnüberführung „Ausbach“ wurden drei Fertigteile und vier Winkelstützwände aus Stahlbeton eingebaut. Dafür war der Rückbau von 35 Metern Gleis und 54 Stück Schwellen notwendig.

Zwischen den Eisenbahnüberführungen wurden zusätzlich 175 Stück Schwellen ausgetauscht und die beiden Brücken mit 2235 Tonnen Frostschutzkies hinterfüllt.

Neben dem straffen Zeitplan wurde für die Baumaßnahme ein Bach umgepumpt. Im Bereich der Baustelle hatten die Arbeiter außerdem mit gespanntem Grundwasser zu tun, weshalb im Vorfeld das Grundwasser mit Bohrbrunnen abgesenkt werden musste, sodass sich in der späteren Baugrube kein Grundwasser sammelte.

Um alle Aufgaben termintreu zu erledigen, wurde in der Sperrpause 24 Stunden am Tag in drei Schichten mit jeweils einer Stunde Überlappung gearbeitet. Dabei waren durchschnittlich ein Polier und fünf Arbeiter vor Ort. Zum Einheben der Fertigteile am 28. Oktober, welche just-in-time angeliefert wurden, und zum Erledigen der anschließenden Restarbeiten waren an diesem Tag etwa 20 Personen auf der Baustelle.