Martin, Beauftragter für Energiemanagement

22.06.2023

Martin, zuständig für das Energiemanagement bei Rädlinger, bei der Prüfung der hauseigenen Photovoltaikanlagen

Nachhaltiges und effizientes Energiemanagement wird in der Baubranche immer wichtiger. Unser Mitarbeiter Martin erzählt, welche Ziele die Josef Rädlinger Unternehmensgruppe in diesem Bereich verfolgt und wie dabei sein Arbeitsalltag aussieht.

Interviewer

Was macht eigentlich ein Energiemanagement-Beauftragter?

Martin

Ich behalte den Energieverbrauch in allen Bereichen der Unternehmensgruppe im Blick und entwickle Maßnahmen, um den Verbrauch zu senken und die Energieeffizienz zu steigern. Dazu zählen vor allem die Verbräuche in den Bürogebäuden, auf den Baustellen und in den stationären Anlagen wie Betonwerk oder Asphaltmischwerk, aber auch der Dieselverbrauch unserer Fahrzeuge und Baumaschinen. Ebenso kümmere ich mich zukünftig um die Zertifizierungen im Bereich des Energiemanagementsystems und stehe in enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der weiteren Managementsysteme. Darüber hinaus versuche ich in allen Prozessen, die von dem Thema Energie betroffen sind, unterstützend und beratend tätig zu sein.

Interviewer

Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag von dir aus?

Martin

Grundsätzlich gibt es keinen typischen Arbeitsalltag für mich und das ist auch das Schöne an meinem Beruf hier bei JR. Mein Arbeitstag wird durch Projekte bestimmt, die gerade anstehen. So kann es zum Beispiel sein, dass ich an einem Tag den Verbrauch eines Baulagers in Hochdorf unter die Lupe nehme und am nächsten Tag im Büro einen Stromanschluss für einen Lagerplatz in Regensburg bei der E.ON anmelde. Es gibt jedoch schon Aufgaben, denen ich mich täglich widme – zum Beispiel morgens der Überprüfung der fehlerfreien Funktion unserer hauseigenen Photovoltaik-Anlagen oder der Prüfung von Energierechnungen. 

Interviewer

Welche Projekte liegen momentan auf deinem Schreibtisch?

Martin

Das größte Projekt ist derzeit die Einführung einer Energiemonitoring-Software. Diese ermöglicht, alle Energieverbräuche im Unternehmen automatisiert zu erfassen und zentral in einem System zu speichern. So erhalte ich einen Überblick und kann Einsparpotenziale noch konkreter erkennen und umsetzen. Auf Basis der Daten, die wir aus der Energiemonitoring-Software erhalten, wird ein sogenannter Energieauditbericht erstellt. Dieser Bericht wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefordert. Ein weiteres großes Projekt ist die Versorgung unserer Baustellen und Baulager durch Eigenstrom, indem wir auf Bauwägen und Mannschaftscontainern Photovoltaik-Anlagen installieren. Hier befinden wir uns aber noch in der Testphase. Kleinere Projekte liegen zum Beispiel in der Nachrüstung unserer älteren Photovoltaik-Anlagen mit Fernwirktechnik oder der jährlichen Beantragung der Strom- und Energiesteuerrückerstattung beim jeweiligen Hauptzollamt.

Interviewer

Was ist für dich das Spannende an deiner Tätigkeit?

Martin

Das große Spektrum, das bedient werden muss. Es behandelt alle Arten von Energieträgern und Prozessen, bei denen Energie verbraucht oder erzeugt wird. Dabei reicht der Umfang vom einzelnen Notebook im Büro über große Anlagen wie Betonwerk, Brecher oder Asphaltmischwerk bis hin zu dieselbetriebenen 30-Tonnen-Baggern auf der Baustelle. Für jedes Projekt muss ein eigener Lösungsweg entwickelt werden, um den Energieeinsatz zu optimieren und so den Gesamtverbrauch zu senken. Genauso gut gefällt mir aber auch die Mischung aus der Arbeit im Büro und der Arbeit auf den Baustellen, Baulagern oder den verschiedenen Werk- und Produktionsstätten bei JR. Ein weiterer positiver und spannender Punkt an meiner Tätigkeit ist, dass man quasi täglich mit neuen Mitarbeitenden in Kontakt kommt und viel mit Menschen arbeitet, was für mich persönlich sehr wichtig ist und mir Freude bereitet.

Interviewer

Ein Blick in die Zukunft: Wo will sich JR in Sachen Energiemanagement hinentwickeln?

Martin

Wir sind uns bewusst, dass das Bauwesen ein ressourcen- und energieintensiver Industriezweig ist, doch genau deshalb möchten wir einen Teil zum Klimaschutz beitragen, uns aber auch unabhängiger von den Versorgungsunternehmen machen und so eine höhere Sicherheit unserer Energieversorgung garantieren. Hier steht vor allem der Ausbau der erneuerbaren Energien im Vordergrund, den wir mit zusätzlichen Energieerzeugern wie Photovoltaik-Anlagen oder Biomasseheizkraftwerk vorantreiben. Da wir uns aktuell noch im Aufbau befinden, sehe ich sehr große Potenziale in der fortlaufenden Verbesserung unseres Energiemanagements, auf die wir Stück für Stück hinarbeiten. Eine große, aber wichtige Herausforderung ist dabei mitunter die ständige Sensibilisierung und die Mitmach-Bereitschaft aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch wenn der Ertrag des oder der Einzelnen gering erscheinen mag, können wir zusammen viel bewegen. Und genau dies sollte der Ansatz jeder Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters bei JR sein.