Die Weichen sind gestellt: Im Hafen Straubing-Sand war JR als Generalunternehmer verantwortete JR den Bau einer hochmodernen Umschlaganlage für den kombinierten Verkehr (KV-Terminal).
Die Josef Rädlinger Unternehmensgruppe hat sich in einer europaweiten Ausschreibung als Generalunternehmer durchgesetzt und realisiert das Großprojekt bis Mitte 2025. Der offizielle Spatenstich erfolgte im Mai 2024 unter Teilnahme von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und der Deutschen Bahn.
Auf einer Fläche von etwa 60.000 Quadratmetern ist im Osten des Straubinger Hafens ein neues Terminal entstanden, das den Güterumschlag zwischen Güterzug und Lkw effizienter und umweltfreundlicher gestalten soll. Bis zu zehn Güterzüge pro Woche werden künftig erwartet, um rund 1.500 Container und Wechselbrücken zu verladen.
Das Projekt umfasste die Schaffung einer 22.000 Quadratmeter großen Umschlagfläche. Zusätzlich erfolgte der Bau von Zu- und Abfahrtswegen zum Terminal sowie Pkw- und Lkw-Stellplätzen. Eine Tankstelle wurde ebenfalls auf dem Gelände errichtet und die Gleisanlage um ein Rangiergleis sowie zwei Verladegleise erweitert.
JR übernahm die komplette Planung und Ausführung – von den Erdarbeiten über den Tiefbau bis hin zur Gleisanlage. Durchschnittlich 15 Mitarbeitende aus dem JR Team arbeiteten in den verschiedenen Gewerken am Projekt zusammen, um die anspruchsvollen Anforderungen zu erfüllen.
Abtrag und Entsorgung von circa 20.000 Kubikmetern Oberboden
Lieferung und Einbau von über 100.000 Tonnen Schüttmaterial
Herstellung von circa 1.000 Metern Gleisanlage mit zwei Weichen
Einbau von circa 20.000 Tonnen Asphaltmischgut
Lieferung und Einbau von circa 25.000 Tonnen Frostschutz
circa 2.000 Meter Kanalleitungen DN 300 bis DN 800
circa 5.000 Meter Kabelleerrohre
Insgesamt circa 35.000 Quadratmeter befestigte Fläche
Eine der größten Herausforderungen des Projekts lag in der kurzen Bauzeit von etwas über einem Jahr. „Alle Abläufe wurden streng getaktet, und die einzelnen Gewerke mussten besonders effizient und Hand in Hand arbeiten,“ sagt Günther Metzger, Oberbauleiter im Bereich Tiefbau regional.
Da bei der späteren Nutzung auch Gefahrgüter umgeschlagen werden, müssen die Terminalfläche sowie der Bereich der beiden Umschlaggleise den hohen Anforderungen nach AwSV (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) genügen. JR hat daher baubegleitend einen AwSV-Sachverständigen mit eingebunden.
Eigentlich war für das 18.500 Quadratmeter große Areal des KV-Terminals, auf der Container zwischen Bahn, Schiff und Lkw verladen werden, eine Betonfläche vorgesehen. Doch die extreme Belastung durch schwere Reach-Stacker und übereinander gestapelte Container machte ein Umdenken notwendig.
Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Schäfer Consult und Total Energies, ein Lieferant von Spezialprodukten für den Straßen- und Asphaltbau, entstand ein maßgeschneidertes Asphaltkonzept, das mit einem Spezialbindemittel umgesetzt wurde. Das Bindemittel ist mit Wachs modifiziert, um eine besondere Steifigkeit zu erreichen.
Der Einbau der Fläche durch das Team des JR Asphaltbaus erfolgte in zwei Etappen: Zuerst wurde im November 2024 die 14 Zentimeter dicke Tragschicht eingebaut, im Mai bzw. Juni 2025 schließlich die sechs Zentimeter dicke Deckschicht. Doch nicht nur die Materialien, auch die Sorgfalt beim Einbau machte den Unterschied: Temperaturmessungen, Schichtdickenkontrollen und ein spezielles Walzverfahren sorgten dafür, dass die Qualität stimmt.
Mit Verdichtungswerten von über 99 Prozent wurde so eine robuste Fläche geschaffen, auf der auch in den kommenden Jahrzehnten die Container zuverlässig und sicher bewegt werden können.
Die Entscheidung für die Asphaltbauweise war nicht nur technisch die richtige Entscheidung, sie punktet auch im Bereich Nachhaltigkeit. Der Ansatz erfüllt höchste Umweltstandards und enthält keine carbonathaltigen Zuschlagstoffe. Damit ist das KV-Terminal im Hafen Straubing-Sand nicht nur funktional, sondern auch nachhaltig für die Zukunft aufgestellt.
Weniger Emissionen und Entlastung der Hauptverkehrswege
Das KV-Terminal am Hafen Straubing-Sand stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung umweltfreundlicher und effizienter Logistik dar. Durch die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene können jährlich über 106 Millionen Tonnenkilometer eingespart werden, was erheblich zur Reduzierung der Emissionen beiträgt. Gleichzeitig werden die stark belastete A3 und das umliegende Straßennetz entlastet, wodurch der Schwerverkehr auf den Hauptverbindungen verringert wird.