Neue Umschlaganlage am Hafen Straubing-Sand

Bauzeit: Mai 2024 - Juni 2025

Drohnenaufnahme des gesamten Geländes der Umschlaganlage mit Terminalgebäude
Portrait Markus Heigl, Bereichsleiter Infrastruktur Regional / Hochbau, Josef Rädlinger Bauunternehmen GmbH
Markus Heigl

Bereichsleiter Infrastruktur regional / Hochbau

Die Weichen sind gestellt: Im Hafen Straubing-Sand war JR als Generalunternehmer verantwortete JR den Bau einer hochmodernen Umschlaganlage für den kombinierten Verkehr (KV-Terminal).

Die Josef Rädlinger Unternehmensgruppe hat sich in einer europaweiten Ausschreibung als Generalunternehmer durchgesetzt und realisiert das Großprojekt bis Mitte 2025. Der offizielle Spatenstich erfolgte im Mai 2024 unter Teilnahme von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und der Deutschen Bahn.

Von der Planung bis zur Ausführung – alles aus einer Hand

Auf einer Fläche von etwa 60.000 Quadratmetern ist im Osten des Straubinger Hafens ein neues Terminal entstanden, das den Güterumschlag zwischen Güterzug und Lkw effizienter und umweltfreundlicher gestalten soll. Bis zu zehn Güterzüge pro Woche werden künftig erwartet, um rund 1.500 Container und Wechselbrücken zu verladen.

Das Projekt umfasste die Schaffung einer 22.000 Quadratmeter großen Umschlagfläche. Zusätzlich erfolgte der Bau von Zu- und Abfahrtswegen zum Terminal sowie Pkw- und Lkw-Stellplätzen. Eine Tankstelle wurde ebenfalls auf dem Gelände errichtet und die Gleisanlage um ein Rangiergleis sowie zwei Verladegleise erweitert.

JR übernahm die komplette Planung und Ausführung – von den Erdarbeiten über den Tiefbau bis hin zur Gleisanlage. Durchschnittlich 15 Mitarbeitende aus dem JR Team arbeiteten in den verschiedenen Gewerken am Projekt zusammen, um die anspruchsvollen Anforderungen zu erfüllen.

Parkfläche für Lkw von oben

Überblick über die Bauleistungen

  • Abtrag und Entsorgung von circa 20.000 Kubikmetern Oberboden

  • Lieferung und Einbau von über 100.000 Tonnen Schüttmaterial

  • Herstellung von circa 1.000 Metern Gleisanlage mit zwei Weichen

  • Einbau von circa 20.000 Tonnen Asphaltmischgut

  • Lieferung und Einbau von circa 25.000 Tonnen Frostschutz

  • circa 2.000 Meter Kanalleitungen DN 300 bis DN 800

  • circa 5.000 Meter Kabelleerrohre

  • Insgesamt circa 35.000 Quadratmeter befestigte Fläche

Neu gebaute Gleise, die zum Hafen führen

Straffer Zeitplan als große Herausforderung

Eine der größten Herausforderungen des Projekts lag in der kurzen Bauzeit von etwas über einem Jahr. „Alle Abläufe wurden streng getaktet, und die einzelnen Gewerke mussten besonders effizient und Hand in Hand arbeiten,“ sagt Günther Metzger, Oberbauleiter im Bereich Tiefbau regional.

Da bei der späteren Nutzung auch Gefahrgüter umgeschlagen werden, müssen die Terminalfläche sowie der Bereich der beiden Umschlaggleise den hohen Anforderungen nach AwSV (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) genügen. JR hat daher baubegleitend einen AwSV-Sachverständigen mit eingebunden.

Spatenstich Umschlagterminal Hafen Straubing-Sand: Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Wirtschaft, der Deutschen Bahn und vom Hafen Straubing-Sand beim Spatenstich
Spatenstich

Spatenstich für KV-Terminal im Hafen Straubing-Sand

Der offizielle Startschuss für die neue Umschlaganlage am Hafen Straubing-Sand ist gefallen. Die Josef Rädlinger Unternehmensgruppe realisiert das Großprojekt als Generalunternehmer.

Asphalt statt Beton

Eigentlich war für das 18.500 Quadratmeter große Areal des KV-Terminals, auf der Container zwischen Bahn, Schiff und Lkw verladen werden, eine Betonfläche vorgesehen. Doch die extreme Belastung durch schwere Reach-Stacker und übereinander gestapelte Container machte ein Umdenken notwendig.

Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Schäfer Consult und Total Energies, ein Lieferant von Spezialprodukten für den Straßen- und Asphaltbau, entstand ein maßgeschneidertes Asphaltkonzept, das mit einem Spezialbindemittel umgesetzt wurde. Das Bindemittel ist mit Wachs modifiziert, um eine besondere Steifigkeit zu erreichen.

Frisch asphaltierte Fläche im Umschlagbereich des Terminals neben den gleisen.

Präzision beim Einbau

Der Einbau der Fläche durch das Team des JR Asphaltbaus erfolgte in zwei Etappen: Zuerst wurde im November 2024 die 14 Zentimeter dicke Tragschicht eingebaut, im Mai bzw. Juni 2025 schließlich die sechs Zentimeter dicke Deckschicht. Doch nicht nur die Materialien, auch die Sorgfalt beim Einbau machte den Unterschied: Temperaturmessungen, Schichtdickenkontrollen und ein spezielles Walzverfahren sorgten dafür, dass die Qualität stimmt.

Mit Verdichtungswerten von über 99 Prozent wurde so eine robuste Fläche geschaffen, auf der auch in den kommenden Jahrzehnten die Container zuverlässig und sicher bewegt werden können.

Nachhaltig und zukunftsfähig

Die Entscheidung für die Asphaltbauweise war nicht nur technisch die richtige Entscheidung, sie punktet auch im Bereich Nachhaltigkeit. Der Ansatz erfüllt höchste Umweltstandards und enthält keine carbonathaltigen Zuschlagstoffe. Damit ist das KV-Terminal im Hafen Straubing-Sand nicht nur funktional, sondern auch nachhaltig für die Zukunft aufgestellt.

Das neue Verbindunggleis zwischen Hafen und Umschlagsfläche
Gleisbereich mit Umschlagfläche des KV-Terminals
Güterhafen Straubing mit einem Teil der neuen Gleisfläche, die zum Umschlagterminal führt

Weniger Emissionen und Entlastung der Hauptverkehrswege

Das KV-Terminal am Hafen Straubing-Sand stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung umweltfreundlicher und effizienter Logistik dar. Durch die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene können jährlich über 106 Millionen Tonnenkilometer eingespart werden, was erheblich zur Reduzierung der Emissionen beiträgt. Gleichzeitig werden die stark belastete A3 und das umliegende Straßennetz entlastet, wodurch der Schwerverkehr auf den Hauptverbindungen verringert wird.

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